Gestern Abend saßen wir noch lange Zeit an Deck, obwoh es Nachts leider noch sehr frisch wird. Aus der ferne hörte man immer wieder ein Grollen und Zischen, daß der Stromboli regelmäßig von sich gab. Im Dunkeln konnte man auch kleine Lichtpunkte am Berg erkennen, die wie kleine Lichterketten am Kraterrand und an den oberen Berghängen aussahen. Wir rätselten eine Weile was das sein könnte. Insbesondere, alsl sich die kleinen funkelnden Lichter am Berg zu bewegen schienen. Wie sich herausstellte, waren es geführte Touren, die hier nächtlich zum Kraterrand stattfinden. Die Lichter kamen von den Teilnehmern, die Taschenlampen mit sich führten. Einige der Segler, die hier an der Boje lagen, entschieden sich auch noch zu einem nächtlichen Trip zur Nordwestseite des Vulkans. Von dort aus hat man einen direkten Blick auf die „Sciara del Fuoco“ („Feuerrutsche“), an deren oberem Ende sich die Krater befinden und über die die Lava des Vulkans manchmal bis ins Meer hinab fließt. Da der Wind und die Wellen zunahmen hatten wir darauf verzichtet, unseren Liegeplatz nochmals für eine nächtliche Aktion zu verlassen. Wir entschieden uns daher für einen Aufstieg am nächsten Tag. Die Nacht im Bojenfeld war aufgrund der Wellen sehr unruhig aber immerhin sicherer als ein Ankerplatz. Auch Nachts hörte man von hier immer wieder das Fauchen des Vulkans. Nach dem Frühstück machten wir uns sogleich auf den Weg, da eine 5-6 stündige Wanderung vor uns lag. Unser Ziel war die „Feuerrutsche“ unterhalb des Vulkans auf der Nordwestseite der Insel. Bis zu diesem Bereich ist der Aufstieg auch ohne Führer erlaubt. In der Ortsmitte von Stromboli führt links der alten Kirche ein kleiner Weg hinauf zum Höhenweg, der sich in Serpentinen an den Hängen des Vulkans hinaufschlängelt. Der Anfangs noch leichte Aufstieg wird mit der Zeit durch steilere Passagen abgelöst. Für geübte Wanderer kein Problem, ansonsten sollte man etwas Fittnes für den Aufstieg mitbringen. Die Wege sind teils sehr gut ausgebaut werden aber gegen Ende hin zu schmalen Pfaden. Der Aufstieg endet an der Sciara del Fuoco, von der man einen grandiosen Blick auf die Küste und das Meer hat, sowie auf den Abhang der vom Krater bis zum Meer einer gigantischen schwarzen Rutsche gleicht, über die das Geröl von den Eruptionen seinen Weg nach unten findet. Am Krater der noch ca. 200 m über uns liegt, steigt an mehreren Stellen weißer Rauch auf. Gelegentlich hörte man wieder das Fauchen des Vulkans, dem eine braunschwarze Rauchsäule folgte. Wir genossen das Schauspiel eine Weile, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten. Dieser führte uns nicht wieder über den Höhenweg zurück, sondern über einen mit Steinen gepflasterten Pfad hinunter zum kleinen Ortsteil Ginostra, von wo wir an der Küste entlang, wieder zur Nordostseite liefen. Von hier aus hatte man auch einen schönen Blick auf den Strombolicchino, einem der Insel vorgelagerten Felsen, der von dem ursprünglichen Vulkan stammt und auf dem heute nur ein Leuchtturm steht. Da der Tag nun doch schon weit fortgeschritten war und eine Weiterfahrt bis zur nächsten Insel zu weit wäre, haben wir uns entschlossen noch eine Nacht am Stromboli zu verbringen und morgen unsere Reise fortzusetzen.
Schlagwort-Archive: Sizilien
Von Taormina nach Messina
Der Anker hat gehalten und wir konnten heute Morgen einen schönen Sonnenaufgang erleben, der Taormina über das Meer anstrahlte. Heute ging es mal etwas früher los, da wir bis zum späten Nachmittag wieder zurück in Messina sein wollten. So haben wir unseren Anker eingeholt, der uns dieses mal keine Probleme machte und machten uns auf den Weg an der Küste entlang. Mit einem Ausblick auf diese schöne Szenerie, gab es dann Frühstück auf dem Deck. Was für ein Privileg. Heute hatten wir einen schönen Sonnentag mit etwas Wind, so daß wir auch nach einigen Seemeilen die Segel setzen konnten und mit gemütlichen 3-4 Knoten unseren Weg machten. Kurz vor der Einfahrt zum Hafen von Messina, machten wir wieder die Erfahrung, daß das sonst so glatte Meer auf einmal durch Strömungen mächtig aufgewirbelt wurde. Dieses mal waren wir jedoch darauf vorbereitet. Gegen 17:30 liefen wir im Hafen von Messina ein. Gleich nachdem wir angelegt hatten, wurden noch die Lebensmittelvorräte wieder aufgefüllt, da wir in den kommenden Tagen evtl wenig Möglichkeiten zum Einkauf haben. Es ist geplant nochmals die liparischen Inseln anzusteueren und noch nicht besichtigte, wie z.b. dem Vulkan Stromboli, einen Besuch abzustatten. Dieses mal wohl auch mit mehr Sonne, angenehmeren Temperaturen, jedoch wahrscheinlich mit weniger Wind.
Von Riposto nach Taormina
Der Tag begann heute mit viel Sonnenschein und einem herrlichen Blick auf die verschneiten Gipfel des Ätna. Nach einem ausgiebigen Frühstück an Deck, machten wir unser Schiff klar zum Auslaufen. Um während des manövrierens im Hafen keinen Ausfall zu erleben, wollten wir unseren Motor vorab bereits eine Zeit laufen lassen. Wir waren perplex, als wir festellten, dass sich die Maschine auf herkömmliche Weise über das vermeintlich defekte Panel im Cokpit starten und stoppen lies. Da war uns klar, dass die Probleme durch die Feuchtigkeit am Vortag entstand und die Sonne gestern wohl das Problem ohne Techniker behoben hat. Naja, jetzt haben wir zumindest noch einen Notschalter für alle Fälle im Motorraum.
Heute war Norbert mit dem Ablegen und dem Ausfahren aus dem Hafen dran. Wir hatten uns heute als Ziel die Bucht vor Taormina gesetzt, in der wir bereits auf unserer Hinfahrt versuchten zu Ankern, es jedoch aufgrund des Schwells nicht Möglich war zu ünernachten. Wir hofften daher heute mehr glück zu haben. Kurz vor Taormina frischte der Wind stark auf, so dass wir die Hoffnung schon aufgeben wollten. Vor Taormina hatte ein grosses Passagierschiff festgemacht, von dem die Passagierer mit Booten an Land gebracht wurden. Wir suchten unseren alten Ankerplatz direkt unter der Altstadt auf und waren positiv überrascht, dass hier der Wind stark nachgelassen hat und auch die Wellen kaum spürbar waren. Wir warfen unseren Anker auf 8 Meter Tiefe und befestigten zuvor noch eine Festmacherleine mit Fender am Anker, da der Untergrund mit Felsen übersäht ist und wir bereits beim letzten mal Schwierigkeiten hatten den Anker zu bergen, da er sich zwischen Felsen verklemmt hatte. Sollte uns das wieder passieren, so haben wir noch die Möglichkeit den Anker über zusätzliche Leine zu lockern – so die Theorie. Nachdem wir eine Weile lagen und es absehbar war dass der Anker hält, haben wir unser Beiboot, das Dingi, mit dem Aussenborder klar gemacht und sind damit zum naheliegenden Strand gefahren. Über einen abenteuerlichen Pfad, der eigentlich für Fussgänger aufgrund von Steinschlag gesperrt war, jedoch auch rege von den Einheimischen genutzt wurde, ging es steil bergauf, in die Altstadt von Taormina. Durch die engen Gassen der Altstadt ging es weiter bis zum Theatro Greco, dem nekannten Amphietheater. Nachdem wir das beeindruckende Bauwerk besichtigt hatten,ging es wieder an den Abstieg und danach zurück auf unser Boot. Mittlerweile hatten alle Hunger und daher wurde in der Bordkombüse heute ein leckerer Schwertfisch zubereitet den wir heute morgen noch in Riposta gekauft hatten. Danach saßen wir noch Deck und genossen den Blick auf das Lichtermeer von Taormina.
Gestrandet im Hafen von Riposto
Im Hafen von Riposto lagen wir absolut ruhig. Teilweise hatte man das Gefühl in einem Trockendock zu liegen, da sich aber auch garnichts an Bord bewegte. Das sollte sich allerdings dann auch unserem Problem entwickeln. Die Sonne begrüsste uns heute morgen auch wie vorausgesagt. Vorbei ist nun hoffentlich die Zeit des wechselhaften Wetters. Wir können uns jedoch nicht beklagen, hatten wir bisher nur einen Regentag. Dennoch freut sich die Crew auf die kommenden Sonnentage. Der Hafen ist gut belegt, jedoch sind und das mussten wir in anderen Häfen auch schon feststellen, nur sehr wenige Cews auf den Yachten. Man merkt sehr wohl, daß Ende Mai hier noch keine Hauptsaison ist. Direkt von unserer Yacht haben wir einen schönen Blick auf den Vulkan Ätna, der sich majestätisch hinter dem Örtchen Riposto zu erheben scheint. Das wir es hier mit einem noch aktiven Vulkan zu tun haben merken wir sehr schnell, da die beiligenden Yachten mit einer Schicht aus erbsengrossen Bimsstein und Aschekörnchen überseht sind. Im Ort selbst haben Anwohner diese Asche teils bereits in Säcken vor die Tür gestellt. Riposta ist wirklich eine schöne Ecke und der Yachthafen sehr zu empfehlen.
Als wir gestern im Hafen ankamen, hatten wir bereits leichte Probleme mit der Bordelektronik, die wir auf die Feuchtigkeit zurückführten. Heute Morgen bemerkten wir allerdings, dass unser Motor keinerlei Regungen mehr zeigte. Erste, eigene Checks, der Batterie, etc. ergaben keine neuen Erkenntnisse. Ein Techniker aus der nahegelegenen Werft, sah auch etwas ratlos aus. Insbesondere, da er sich einer Motorelektronik auf digitalem Standard (EVC mit CAN-Bus), nicht ganz gewachsen sah. Da zeigte sich wieder, wie einfach das Problem mit einem analogen Starterknopf zu lösen gewesen wäre. So müssen wir nun auf einen anderen Techniker warten, der von der Basis anreist. Ein neues EVC Panel ist bereits bestellt, benötigt aber Tage. Sollte der Techniker den Fehler nicht ohne Ersatzteil beheben können, haben wir ein Problem. Gestrandet.
Zumindest ist das Wetter auf unserer Seite und Verpflegung ist auch nich ausreichend an Bord. Wie auch immer, wir werden noch eine weitere Nacht hier im Hafen von Riposto verbringen
Update: Der zweite Techniker konnte das eigentliche Problem, das EVC Panel, auch nicht beheben, hat uns aber netterweise einen Überbrückungsschalter im Motorraum montiert, mit dem wir den Motor von Hand starten und stoppen können. Eine Notlösung deren Bewährungsprobe noch aussteht. Wie einfach waren doch die Zeiten, in denen man solche Probleme durch zwei/drei Sprühstöße Kontaktspray aus der Caramba Dose behob, oder einfach die Mannschaft der Galere kurzerhand austauschen konnte. Willkommen im Zeitalter der Elektronik.
.
Von Messina nach Riposto
Trotz Regen haben wir uns heute entschieden aus Messina auszulaufen und unseren Törn in Richtung Süden fortzuführen. Unser Ziel für heute ist der malerische Ort Taormina, an dem es eine vorgelagerte Bucht mit Ankermöglichkeiten geben soll, in der wir übernachten möchten. Unterwegs wechseln sich Schauer und Sonnenschein ab und es ist merklich kühler geworden. Auf halber Strecke tauchten plötzlich Delfine am Bug unseres Schiffes auf. Fast eine halbe Stunde begleiteten uns ca. 10 dieser Tiere und vollführten im Wasser ihre Kunststücke und ein interessantes Wasserballett bei dem mehrere Delfine nebeneinander schwammen und sich gleichzeitig aus dem Wasser erhoben. Erfreut dass wir das Glück hatten ein solches Schauspiel zu erleben, ging es dann weiter in Richtung Taormina, dass wir gegen 19:30h Taormina. Wir waren von Anfang an beeindruckt wie sich die Stadt von See aus uns zeigte. Eine bergige Landschaft in der es schien als würden die Häuser an den Berghängen kleben. Selbst die weiterhinten liegenden Bergkuppen waren mit kleinen Ortschaften besiedelt. Als wir in der geplanten Bucht ankamen, starteten wir auch sogleich unser Ankermanöver. Nachdem sich das Boot nach einiger Zeit am Anker ausgerichtet hatte, merkten wir jedoch, daß der Schwell zu groß war und das Boot unangenehm schaukeln lies. Also nicht unbedingt das, was man unbedingt die ganze Nacht haben möchte. Kurzerhand schauten wir noch in den Hafen von Taormina, stellten jedoch fest das hier auch nur ein Anlegen an der Kaimauer oder Ankern möglich wäre und der Hafen recht offen und damit mit ähnlichen Schwell Verrhältnissen zu rechnen wäre. Nach einem kurzen demokratischen Prozess haben wir uns dann entschieden in das ca. 8 sm entfernte Riposta weiterzufahren, da es hier einen richtigen Yachthafen gibt. Als wir gegen 21:30 in Riposta ankamen war es bereits dunkel. Das Funkfeuer war schwerlich bis garnicht zu erkennen, fanden sie aber dennoch in der Dunkelheit. Wir hatten Glück, denn der Hafenmeister wollte gerade Feierabend machen. Nett und zuvorkommend wies er uns dennoch einen Liegeplatz zu. Nun werden wir hier die Nacht verbringen. Ab morgen soll auch das Wetter von Tag zu Tag sommerlicher werden. Wir freuen uns schon darauf.