Mit Parchim haben wir unseren westlichsten Punkt der Reise erreicht. Ab heute heißt es daher, die Müritz-Elde-Wasserstrasse wieder zurückzufahren. Wir liesen es uns jedoch nicht nehmen, auch heute wieder ein ausgiebiges Frühstück an Deck in der Morgensonne zu geniesen. Zum zweiten mal auf diesem Törn, durfte sich Norbert als Techniker für Satelliten- und TV-Anlagen betätigen und die Fernsehsender des Nachbarbootes programmieren. Nachdem wieder alle Jogger und Duscher an Bord waren, konnten wir gegen 11:00 Uhr Parchim verlassen. Auf unserer Rückreise durch den Kanal, wollten wir nicht wieder an den gleichen Rastplätzen, wie auf der Hinfahrt übernachten. Wir hatten uns daher erst mal kein festes Ziel gesetzt und wollten es davon abhängig machen wie weit wir kommen, bzw. wie lange wir Lust haben über den Kanal zu fahren. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir Lübz, von wo aus wir gestern nach Parchim gestartet waren. Nachdem wir vom Schleusenwärter erfahren haben, dass die letzten Schleusungen um 20 Uhr stattfinden, wollten wir die Zeit nutzen, um noch etwas Wegstrecke hinter uns bringen. Leider hatten wir noch ein Hausboot vor uns, das sich mehr als deutlich an die Geschwindigkeitsbeschränkung von 6 km/h hielt und mit Schrittgeschwindigkeit vor uns hertreibte. Nach einiger Zeit erreichten wir die Schleuse von Bobzin, die mit einem Hub von 7m noch beeindruckender aussah, wenn man sie zu Berg befuhr. Der Schleusenwärter platzierte uns weit hinten am Schleusentor. Als sich die Fluttore öffneten, wussten wir warum. Wären wir über den Einlaufkanälen gelegen, hätten wir kräftig zu tun gehabt, das Boot zu halten. Nachdem wir die Schleuse hinter uns gebracht haben, erreichten wir nach einigen Kilometern, den WWRP Kuppentin. Da wir alle nach 7 Stunden Kanalfahrt etwas Ermüdungserscheinungen aufwiesen, beschlossen wir hier anzulegen und die kommende Nacht an diesem idyllischen, von Wald umgebenen Platz, zu verbringen.
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Von Lübz nach Parchim
Gegen 11:30 Uhr verliesen wir heute den schön gelegenen Yachthafen von Lübz, um auf der Müritz-Elde-Wasserstrasse weiter in Richtung Parchim zu fahren. Ab diesem Abschnitt wurde die Wasserstrasse teilweise sehr eng, so dass es spannend wurde, wenn einem ein anderes Boot entgegenkam. Was aber zum Glück die Ausnahme war. Auf der 27 km langen Strecke waren wir meistens alleine unterwegs, weit und breit niemand zu sehen. Das war auch ein Grund, weshalb wir die Natur so richtig genießen konnten und es einer der bisher schönsten Streckenabschnitte wurde. Dennoch blieb es natürlich nicht aus, dass uns im engen Kanal, doch noch ein eiliger unbedingt überholen musste. Durch seine Heckwellen wurden wir fast ans Ufer gedrückt. Hatte ihm auch nichts gebracht, da wir ihn an der nächsten Schleuse wieder einholt hatten. Auf der Strecke haben wir an einem Anleger, eine Stunde Mittagspause eingelegt und uns Minute Steaks mit Salat gegönnt. Gegen 17:00 erreichten wir den Wasserwanderrastplatz (ab jetzt nur noch WWRP) Fischerdamm in Parchim. Kein Boot zu sehen, der Anleger war komplett leer. Auch mal schön. Nach erfolgreichem Anlegemanöver, konnten wir noch die wärmenden Sonnenstrahlen geniesen, die auf unser Heck schienen, während wir nebenbei noch die herbeigeeilten Enten fütterten. Ein weiterer schöner Tag auf dem Wasser geht zu Ende.
Von Plau am See nach Lübz
Die Nacht hatten wir in der Stadtmarina Von Plau verbracht. Nach einem guten Frühstück an Bord , stand eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Unser Weg führte entlang des Müritz Elde Kanals, der sich durch die Stadt schlängelt. Mitten im Ort liegt die 1916 erbaute Hubbrücke, deren Fahrbahn mit Zugseilen angehoben wird, wenn sie ein größeres Schiff durchfahren möchte. Etwas weiter Flussabwärts erreicht man nach wenigen hundert Metern, die Schleuse von Plau. Von der sogenannte Hühnerleiter -eine Fussgängerbrücke, die sich über die Schleusenkammer erstreckt – kann man die Schiffe bei der Schleusung beobachten. Nachdem wir noch die Stadtkirche besichtigt (lohnt sich) und den Kirchturm bestiegen hatten, ging es wieder zurück auf unser Boot. Wir wollten ja heute noch weiter bis nach Lübz. Gegen 13:00 Uhr waren wir dann auch startklar und wir reihten uns brav in die Warteschlange von Booten ein, die bereits auf die Öffnung der Hubbrücke warteten. Nach kurzer Zeit war es dann auch soweit und die Brücke wurde angehoben. Da wir nur drei Boote waren, passten wir auch alle in die danach folgende Schleuse. Nach der Schleuse führte der Kanal weiter durch idyllische Wiesenlandschaften und dichten Wäldern, deren Bäume bis uns Wasser ragten. Auf dem Weg nach Lübz hatten wir vier Schleusen, darunter die von Bobzin mit 7m Hub. Wir mussten glücklicherweise nie lange auf die Schleusung warten und nutzen die Zeit für Gespräche mit den anderen Bootsbesatzungen. Gegen 18 Uhr erreichten wir, kurz nach der letzten Schleuse, den Sportboothafen in Lübz. Die Einfahrt gestaltete sich aus unserer Richtung etwas schwierig, da wir auf dem engen Kanal um 300 Grad wenden mussten, um in die schmale Hafeneinfahrt zu gelangen. Da wir schon Nachsaison haben, war es nicht schwer einen Anlegeplatz zu bekommen. Am Abend war ein gemütliches Essen, in der Innenstadt von Lübz angesagt. (Empfehlung „Alter Amtsturm, Am Markt 23, siehe auch „Reviertipps“). Natürlich mit einem original Lübzer Pils.
Von Eldenburg nach Plau am See
Nach einer Nacht, in der wir alle nach den Strapazen der Anreise wie ein Stein geschlafen hatte, klingelte jedoch um acht der Mobilfunkwecker. Nach einer Dusche (1€ für 3 Minuten), trafen wir uns zum Frühstücken im Restaurant der Marina, da in unserem Kühlschrank ja noch eine gähnende Leere herrschte. Das Frühstück war gut und ausreichend. (am Tag vorher bestellen). Gut gestärkt, ging es dann erst mal nach Waren, um die dringenden Einkäufe zu erledigen. Die Auswahl an Supermärkten in Waren ist vielfältig, so das für jeden Geschmack etwas zu finden ist. Mit Proviant für eine elfköpfige Fussballmannschaft, kamen wir wieder in unserer Marina an. Nachdem die Lebensmittel verstaut waren, gab es noch eine Sicherheitseinweisung durch den Skipper. Nachdem nun endlich alle organisatorischen Dinge erledigt waren, hies es dann endlich gegen 14 Uhr, „Leinen los“ für die Crew der „Jasmin“.
Pünktlich setzte beim Auslaufen auch leichter Regen ein, der uns noch den ganzen Tag über begleiten sollte. Unsere Fahrt ging über den Kölpinsee, Fleesensee nach Malchow. Dort kamen wir noch rechtzeitig um 15:30 Uhr an der Drehbrücke an, die aufgrund der Nebensaison, nur noch bis 16 Uhr geöffnet wird. Pünktlich um 16:00 Uhr werden die Schranken für den Verkehr geschlossen und die Brücke drehe sich langsam beiseite. Etliche Schaulustige haben sich schon an der Brücke versammelt, um die durchfahrenden Schiffe zu beobachten. Wir waren die Einzigsten, die auf eine Durchfahrt warteten. In der Hauptsaison muss es hier wohl etwas gedrängter zugehen. Bei der Rückfahrt möchten wir hier halt machen, um uns das Kloster und die Stadt, bei etwas schönerem Wetter anzusehen. Nach verschiedenen kleineren Seen und Kanälen, erreichen wir den Plauer See bei Lenz. Die Brücke bei Lenz durchfahren wir noch mit 4,10 m Wasserstand bei 3,90 m Bootshöhe. Wäre der Wasserstand noch etwas höher gewesen, hätten wir unser Verdeck umklappen müssen. Auf dem See haben wir dann bei Nieselregen und eingeschränkter Sicht etwas Mühe, die Tonnen auszumachen, da diese wohl teilweise verlegt wurden und nicht immer mit der Karte übereinstimmten. Gegen 17:30 erreichten wir dennoch sicher den Hafen von Plau am See. Der Wind und der Regen haben zugenommen und wir hoffen, dass alle Wetterprognosen zutreffen und wir ab Morgen schöneres Wetter für den Rest der Woche bekommen. Dann wird es weiter gehen, durch die Seilhubbrücke von Plau auf die Müritz-Elde-Wasser in Richtung Lübz.
Ankunft Marina Eldenburg bei Waren
Nach einer fast 8-stündigen Fahrt von Karlsruhe nach Waren an der Müritz, trafen wir (Sonntag) gegen 17:30 Uhr, an der Marina in Eldenburg ein. Wir hatten Glück, das wir den Hafenmeister noch antrafen, waren wir doch wohl um einiges später eingetroffen als erwartet. So konnten wir unser Zuhause für die nächste Woche, die Yacht „Jasmin“, sogleich in Empfang nehmen. Nach einer Einweisung durch den freundlichen Hafenmeister, konnten wir unser Gepäck verstauen und mit unserem mitgebrachten Abendessen, es gab lecker Sauerkraut mit Gulasch und Semmelknödel, die nun mittlerweile recht hungrigen Mägen beruhigen. Nachdem Abendessen schauten wir uns noch etwas in der Marina um. Die Marine Eldenburg ist eine recht neue Marina, mit einem Restaurant, angrenzenden Ferienhäusern und sehr sauberen sanitären Anlagen. Etwas erstaunt waren wir, als wir erfuhren, dass wohl einige Supermärkte in Waren am Sonntag bis Abends geöffnet haben. Naja, leider zu spät. So müssen wir unseren Einkauf doch wie ursprünglich geplant gleich am Montag Morgen nachholen. Nach unserem Spaziergang dauerte es nicht lange, bis sich bei allen eine gewisse Bettschwere einstellte. Voller Freude auf unseren bevorstehenden Urlaub auf dem Wasser, ging für uns ein langer Tag zu Ende.