Nachdem wir eine sehr unruhige Nacht mit Gewitter, Geschaukel und permanenten Schlaggeräuschen an Bord hinter und hatten, wollte hier jeder so schnell wie möglich weg. Noch recht verschlafen, manch einer hatte es lediglich auf eine Stunde Schlaf gebracht, ging es daher direkt ohne Frühstück hinaus auf’s Meer. Zuvor mussten wir allerdings noch den Anker per Hand hochziehen, da die Ankerwinsch nicht funktionierte.
Heute werden wir wieder Elba ansteuern um dort im Hafen von Porto Azzurro nochmals zu übernachten. Die See ist weitgehend ruhig und die Sonne zeigt sich bereits hinter den Bergen Giglios. Es liegt bestimmt ein schöner, warmer, trockener Tag vor uns.
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Die Insel Giglio
Gegen 14:45 Uhr erreichten wir heute die Insel Giglio. Das erste mal in diesem
Urlaub, konnten wir die Sonne an Deck so richtig genießen und das Gefühl von Sommer erfahren. Kurz vor dem Hafen von Giglio, sah man die verunglückte Costa Concordia auf der Seite liegen. Bei der Vorbeifahrt war der seitliche Riss zu erkennen, der durch die Havarie mit dem vorgelagerten Felsen entstand. Direkt hinter dem Wrack liegt die Hafeneinfahrt. Zwei andere Segelboote zogen davor bereits ihre Kreise und eine der Fähren war am auslaufen. Über Funk meldeten wir uns beim Hafenmeister, der uns ebenfalls auf standby setzte. Kurz darauf wurden die anderen beiden Boote aufgefordert in den Hafen einzulaufen. Als wir nach einer Stunde immer noch kein grünes Licht zum Einlaufen bekamen wurde es uns zu bunt und wir machten uns auf nach Giglio Campese, eine auf der anderen Seite der Insel gelegenen Bucht. Der Anker hielt gleich beim ersten mal. Leider fing es kurz darauf wieder an leicht zu regnen, was uns aber nicht davon abhielt im Meer zu baden. Das erste mal in diesem Urlaub.
Unterwegs nach Giglio
Fahrt von der Marina Grosseto nach Porto Santa Stefano
Unser heutiges Ziel, die Insel Giglio mußten wir leider aufgeben. Dieses mal hatte die Wettervorsage ausahmsweise einmal recht und es baute sich eine Schlechtwetterfront direkt vor uns auf. Das war schade, da die Concordia quasi schon in Sichtweite lag. Aber es wäre bei dem starken Nord-Ostwind und die schlechte Sicht durch Regen, keine gute Idee gewesen, den Hafen von Giglio anzulaufen. Und wir wollten es auch nicht der Costa Concordia gleich tun.
Wir drehten daher ab und steuerten das etwas geschützere Festland an. Da einige Segelmanöver bei stärkerem Wind anstanden, zog sich auch jeder gerne zur Sicherheit die Rettungswesten an und sicherte sich mit dem Lifebelt ab (ein Gurt mit Karabinerhaken, mit dem man sich an verschiedenen Stellen vom Boot einklinken kann). Hier zeigte sich auch der etwas unschöne Umstand, daß unsere Yacht leider keine Sprayhood hat (Spritzschutz), so das wir den prasselten Regen, direkt im Cockpit abbekamen.
Als wir dann näher unter Land kamen, wurden wie gehofft die Verhältnisse etwas besser. Der Wind wurde schwächer, aber es regnete immer noch. Kurz vor der Marina in Santo Stefano, haben wir uns dann dieses mal ordnungsgemäß per Funk beim Hafenmeister gemeldet, der uns dann auch einen Platz zuwies. Nachdem wir das Boot im strömenden Regen vertäut hatten, ist ihm jedoch aufgefallen, das wir wohl nicht das deutsche Boot sind, das heute Morgen einen Platz im Hafen reserviert hätte. Worauf er meinte, daß wir dann den Hafen wieder verlassen müssten, da er voll ist. Darauf hatten wir natürlich überhaupt keine Lust. Nach einigen Diskussionen mit seinem Gehilfen, konnte dann doch noch ein Liegeplatz für uns gefunden werden. Glücklich, aber völlig durchnässt, geht hier der Törn für heute zu Ende. Nach einem warmen Kaffee und trockenen Klamotten, sind aber wieder alle wohlauf. Sie Sonne zeigt sich nun auch, das lässt hoffen.