Letzte Nacht hat es wieder mächtig geregnet und gestürmt. Gut das wir noch mal die Festmacher überprüft haben, bevor wir in die Koje sind. Trotzdem haben alle gut geschlafen, lag wohl an der Flasche Baileys, die wir am Abend zuvor geleert haben.
Nach einem wie immer reichhaltigen Frühstück, verlassen wir gegen 10 Uhr Quigley’s Marina in Richtung Lough Ree. Nach der Einfahrt in den See heisst es wieder Augen auf und die vielen kleinen Untiefen im Auge behalten, die mal als kleine Inselchen oder durch eine schwarze Stange zu erkennen sind, die aus dem Wasser ragen. Aber für uns mittlerweile routinierte Seemannschaft kein Problem mehr.
Die Strecke, die heute vor uns liegt führt uns zurück nach Banagher, unserem Heimathafen. Wir rechnen mit 5-6 Stunden Fahrtzeit inklusive einer Schleusung in Athlone. Nach 1,5 Stunden erreichen wir bereits die Schleuse. Wie immer auf unserer Reise haben wir auch dieses mal das Glück, dass die Schleusentore für uns geschlossen sind. Alle Warteanleger sind ebenfalls voll. Wir haben auch das Gefühl, dass mehr Boote als letzte Woche auf dem Shannon unterwegs sind. Die einigste Möglichkeit doch noch irgendwo festzumachen ist ein Anleger gleich nach der Brückendurchfahrt, der für ein Ausflugsschiff reserviert ist. Kurzerhand legen wir unser Boot an den Anleger, da auch kein Ausflugsschiff in der Nähe ist. Ein Ire an Land macht uns gleich darauf aufmerksam, dass wir hier nicht anlegen dürfen. Wir riskieren es trotzdem, sollte ja auch nur für kurze Zeit sein. Nach wenigen Minuten geht es dann auch schon weiter.
Die Schleuse ist mit vier Booten gut belegt. Aber es haben alle trotzdem noch genügend Platz. Das Schleusen geht recht schnell, so dass wir nach wenigen Minuten die Schleuse wieder verlassen können. Nach einem kurzen Blick zurück auf das imposante Wehr von Athlone, geht unsere Reise weiter. Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt kommen wir an Clonemacnoise vorbei, dessen Ruinen und Grabsteine wir schon auf der Hinfahrt besucht hatten. Auch hier erkennen wir durch den vollen Bootsanleger, dass wohl mehr Boote unterwegs sind. Aber wir müssen ja zum Glück nicht anlegen. Ein Boot von Emerald versucht sich am Anleger, aber bei dem frischen Wind klappt das nicht so, wie der Skipper sich das wohl gerne gewünscht hätte. Gegen 15:30 sind wir an unserem heutigen Ziel, Banagher. Die Sonne, die uns den ganzen Tag heute begleitet hat, ist uns bis hierher gefolgt. Nachdem wir unsere Vorräte für die nächsten fünf Tage wieder aufgefüllt haben (dank Lieferservice des lokalen Supermarktes), gab es heute zur Abschluss leckeres Lammfleisch mit Rosmarinkartoffeln und Gemüse, aus der eigenen Kombüse.
Den Abend liesen wir dann bei einem Glas Wein ausklingen während wir auf dem Heck sitzend den schönen Sonnenuntergang beobachten konnten. Herrlich.