Im Hafen von Riposto lagen wir absolut ruhig. Teilweise hatte man das Gefühl in einem Trockendock zu liegen, da sich aber auch garnichts an Bord bewegte. Das sollte sich allerdings dann auch unserem Problem entwickeln. Die Sonne begrüsste uns heute morgen auch wie vorausgesagt. Vorbei ist nun hoffentlich die Zeit des wechselhaften Wetters. Wir können uns jedoch nicht beklagen, hatten wir bisher nur einen Regentag. Dennoch freut sich die Crew auf die kommenden Sonnentage. Der Hafen ist gut belegt, jedoch sind und das mussten wir in anderen Häfen auch schon feststellen, nur sehr wenige Cews auf den Yachten. Man merkt sehr wohl, daß Ende Mai hier noch keine Hauptsaison ist. Direkt von unserer Yacht haben wir einen schönen Blick auf den Vulkan Ätna, der sich majestätisch hinter dem Örtchen Riposto zu erheben scheint. Das wir es hier mit einem noch aktiven Vulkan zu tun haben merken wir sehr schnell, da die beiligenden Yachten mit einer Schicht aus erbsengrossen Bimsstein und Aschekörnchen überseht sind. Im Ort selbst haben Anwohner diese Asche teils bereits in Säcken vor die Tür gestellt. Riposta ist wirklich eine schöne Ecke und der Yachthafen sehr zu empfehlen.
Als wir gestern im Hafen ankamen, hatten wir bereits leichte Probleme mit der Bordelektronik, die wir auf die Feuchtigkeit zurückführten. Heute Morgen bemerkten wir allerdings, dass unser Motor keinerlei Regungen mehr zeigte. Erste, eigene Checks, der Batterie, etc. ergaben keine neuen Erkenntnisse. Ein Techniker aus der nahegelegenen Werft, sah auch etwas ratlos aus. Insbesondere, da er sich einer Motorelektronik auf digitalem Standard (EVC mit CAN-Bus), nicht ganz gewachsen sah. Da zeigte sich wieder, wie einfach das Problem mit einem analogen Starterknopf zu lösen gewesen wäre. So müssen wir nun auf einen anderen Techniker warten, der von der Basis anreist. Ein neues EVC Panel ist bereits bestellt, benötigt aber Tage. Sollte der Techniker den Fehler nicht ohne Ersatzteil beheben können, haben wir ein Problem. Gestrandet.
Zumindest ist das Wetter auf unserer Seite und Verpflegung ist auch nich ausreichend an Bord. Wie auch immer, wir werden noch eine weitere Nacht hier im Hafen von Riposto verbringen
Update: Der zweite Techniker konnte das eigentliche Problem, das EVC Panel, auch nicht beheben, hat uns aber netterweise einen Überbrückungsschalter im Motorraum montiert, mit dem wir den Motor von Hand starten und stoppen können. Eine Notlösung deren Bewährungsprobe noch aussteht. Wie einfach waren doch die Zeiten, in denen man solche Probleme durch zwei/drei Sprühstöße Kontaktspray aus der Caramba Dose behob, oder einfach die Mannschaft der Galere kurzerhand austauschen konnte. Willkommen im Zeitalter der Elektronik.
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